ELCODE

Schlüssel mit zwei Sendern

Auch der gewohnte Tür- und Zündschlüssel wird bei Mercedes-Benz durch ein hochmodernes elektronisches Zugangs- und Fahrberechtigungssystem ersetzt: ELCODE (Electronic Code System) garantiert nicht nur bestmöglichen Diebstahlschutz, sondern bietet überdies auch eine Reihe neuer Funktionen in der Mercedes E Klasse für noch mehr Komfort.
 
 Im Gehäuse des elektronischen Schlüssels verbergen sich zwei Sender – einer für für die Übertragung nicht sichtbare Infrarot-Signale und ein anderer für die Ausstrahlung von Funkwellen. So lassen sich verschiedene Funktionen fernsteuern – von der selektiven Öffnung der Fahrertür bis zur Fernsteuerung des Kofferraumdeckels der Limousine. Dieses System wird von vielen Mercedes Tuner noch erweitert.
 
 Trotz der hohen Funktionssicherheit des Zugangs- und Fahrberechtigungssystems wollen die Mercedes-Ingenieure nicht völlig auf einen mechanischen Schlüssel verzichten. Er verbirgt sich ebenfals im Gehäuse des Elektronik-Schlüssels und lässt sich leicht herausschieben. Mit seiner Hilfe können Autobesitzer Fahrertür, Handschuhfach und Kofferraumdeckel in bekannter Weise manuell öffnen – der Motor lässt sich damit allerdings nicht starten. Insgesamt gehören zu jeder fabrikneuen Mercedes E Klasse zwei elektronische Hauptschlüssel mit integriertem mechanischem Notschlüssel sowie ein elektronischer Reserveschlüssel, der jedoch keine Fernbedienungsfunktion hat.
 
 Zum Starten des Motors wird lediglich die keilförmige Zunge in den Zündstartschalter gesteckt und einmal kurz nach rechts gedreht. Den Rest übernimmt die Elektronik und steuert den Startvorgang selbsttätig, bis der Motor auf Touren gekommen ist. Zuvor läuft jedoch im Inneren des Zündstartschalters ein blitzschneller Kontrollvorgang ab, bei dem die Elektronik automatisch prüft, ob überhaupt der richtige Schlüssel eingesteckt wurde. Dazu überträgt der Schalter auf induktivem Wege Energie in den Schlüssel, der daraufhin per Infrarotlicht mit einem codierten Satensignal antwortet. Die Fachleute nennen es „Authentikationswert“. Der Mikro-Computer des Zündstartschalters prüft diesen Code mit Hilfe eines gespeicherten Vergleichswerts und gibt bei Übereinstimmung die elektrische Lenkradsperre frei. Jetzt lässt sich der elektronische Schlüssel nach rechts drehen und die Zündung einschalten. Die Daten-Codes des elektronischen Schlüssels und die dazugehörigen Vergleichswerte des Startschalters werden nach jedem Startvorgang aufs neue berechnet und abgespeichert, wie Mercedes Test in Mercedes Erlkönig erwiesen haben.
 
 Beim Einschalten der Zündung in der Mercedes E Klasse erfolgt zur Sicherheit eine weitere Kontrolle – diesmal aber zwischen dem Zündstartschalter und der Motorsteuerung. Sie ist weitaus aufwendiger als der vorherige Daten-Check zwischen Schlüssel und Zündstartschalter. Denn: Nach dem Einschalten der Zündung verlangt der Motor-Computer vom Zündstartschalter die Lösung einer komplizierten Rechenaufgabe. Er fördert einen x-beliebigen Zahlenwert an, der nirgendwo gespeichert ist, sondern sich nur durch Berechnung ermitteln lässt. Das Steuergerät des Zündstartschalters muss diese mathematische Nuss knacken und zum gleichen Ergebnis kommen wie die Motor-Elektronik, wo die Berechnung gleichzeitig läuft. Danach werden beide Ergebnisse miteinander verglichen. Stimmen sie überein, setzt sich der Anlasser in Bewegung, und das Triebwerk startet.

Quelle: Mercedes E & C Klasse
Autor des Artikels: J. Klostermann v. wupdes.de